BEVAL (Validierung eines integrierten, dynamischen Modells des deutschen Gebäudebestandes)

  • funding:

    DFG-Projekt KO 1488/4-1, 4-2

  • startdate:

    September 1999

  • enddate:

    September 2003

Mitarbeit: Oktober 2002 bis September 2003

Zusammenfassung

Zu den wichtigsten wissenschaftlichen Ergebnissen dieses Projektes gehören die – nach Wissen der Autoren – in dieser Form zum ersten Mal berechneten alters- und bauwerksklassenspezifischen Überlebenswahrscheinlichkeiten und mittleren Lebensdauern von Gebäuden in Ettlingen. Alle den Autoren bekannten Publikationen beinhalten lediglich angenommene Zeitpunkte, jedoch nie Verläufe der Überlebenswahrscheinlichkeiten. Zu der realistischeren Betrachtung der Überlebenswahrscheinlichkeiten und damit auch der Berechnung der mittleren Lebensdauern von Gebäuden konnte ein grundsätzlich unterschiedliches Verhalten zwischen Wohn- und Nichtwohngebäude aufgezeigt werden. Die Überlebenskurven für den Gebäudebestand in Ettlingen zeigen eine tendenziell kürzere Lebensdauer für die Klasse der Nichtwohnungsgebäude und damit eine höhere Dynamik dieser Klasse gegenüber den Wohngebäuden. Auch der Kurvenverlauf weist einen deutlichen Unterschied zwischen den beiden Klassen auf. So ist der Verlauf der Überlebenswahrscheinlichkeit für die Wohngebäude vermutlich konvex gekrümmt, während er für die Nichtwohngebäude eher einem konkaven Verlauf folgt. Als Ursache für die höhere Dynamik der Nichtwohngebäude konnte die höhere Abbruchrate identifiziert werden. Eine erste Diplomarbeit hat die Möglichkeiten und Analyseverfahren für die erfassten Daten dargestellt. Ein weiteres wichtiges Ergebnis dieser Arbeit ist die zeit-räumliche Darstellung der Daten und damit die Möglichkeit komplexe Überlagerungen und Zeitabläufe visuell darzustellen. Im Rahmen einer zweiten Diplomarbeit konnte gezeigt werden, dass die Methode der Clusteranalyse eine geeignete Möglichkeit sein kann, die Ergebnisse die für Ettlingen gefunden wurden, auf weitere Gemeinden zu übertragen. Denkbar ist in diesem Rahmen eine Expansion des Verfahrens auf die BRD. Dem vorweg gehend kann eine Validierung des Verfahrens auf der Ebene des Landes Baden-Württemberg erfolgen. Unter Verwendung eines theoretischen Ansatzes konnten erste Simulationen zu Erneuerungszyklen durchgeführt werden.

Publications


Bradley, P. E.; Kohler, N. (2007). Methodology for the survival analysis of urban building stocks. Building research and information, 35 (5), 529–542. doi:10.1080/09613210701266939